- Deutsch
- Interventionen
- Depression und Krisen
- Imagery Rescripting
Imagery Rescripting
Viele Menschen mit Depressionen und Ängsten leiden unter quälenden negativen Erinnerungen sowie Sorgen und selbstabwertenden Gedanken (bezogen auf die Vergangenheit und die Zukunft). Untersuchungen zur Imagery-Rescripting-Technik zeigen, dass positive gedankliche (mentale) Bilder mit negativen Bildern „konkurrieren“ können, was deren Einfluss auf die Stimmung und das Selbstwertgefühl deutlich mildert.
Helfen Sie uns helfen!
Diese und andere Selbsthilfetechniken stellen wir Menschen mit psychischen Problemen kostenlos zur Verfügung. Sollten Sie von der Anwendung unserer Programme profitieren und/oder uns bei der Weiterentwicklung unserer Behandlungsangebote unterstützen wollen, würden wir uns über Ihre Spende freuen. Bereits 20€ helfen uns sehr, z.B. bei der Erstellung neuer Selbsthilfevideos oder der Entwicklung neuer Interventionen für Betroffene. Sie können über diesen Link online spenden und erhalten innerhalb weniger Tage eine offizielle Bestätigung.
Vom Blob-Fisch zum Leoparden, Übung aus dem Manual. Zeichnungen von Fiona Braun.
„Imagery Rescripting“ ist eine psychotherapeutische Technik, mit deren Hilfe negative Emotionen durch das „Überschreiben“ (engl. „rescripting“) negativer Erinnerungen und Bilder positiv verändert werden sollen. Die Methode wurde ursprünglich für traumatisierte Patienten entwickelt (Schmucker et al., 1995), hat jedoch auch bei anderen psychische Störungen unter Therapeutenanleitung vielversprechende Ergebnisse erzielt. Unser Forschungsbereich hat ein Selbsthilfehandbuch (siehe Link unten) entwickelt, das drei zentrale Imagery-Rescripting-Techniken vermittelt, die die Bewältigung negativer Erinnerungen und Vorstellungen verbessern sollen.
In einer kontrollierten Studie konnten wir zeigen, dass die Vollversion unseres Handbuchs zu nachweislichen Verbesserungen depressiver Symptome im Vergleich zu einer Wartegruppe führte (Moritz et al., 2018). Auch das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität konnten deutlich gesteigert werden. Die Behandlung war besonders effektiv bei Personen, die schwerere depressive Symptome und eine größere Veränderungsbereitschaft aufwiesen.
Falls Sie die Techniken ausprobiert haben, würden wir uns über Ihr Feedback freuen – unabhängig davon, ob Sie diese als hilfreich empfunden haben oder nicht.
Moritz, S., Ahlf-Schumacher, J., Hottenrott, B., Peter, U., Franck, S., Schnell, T., Peter, H., Schneider, B. C.*, & Jelinek, L.* (2018). We cannot change the past, but we can change its meaning. A randomized controlled trial on the effects of self-help imagery rescripting on depression. Behaviour Research and Therapy, 104, 74–83.
*Last authors made equal contributions.
Schmucker, M. R., Dancu, C., Foa, E. B., & Niederee, J. L. (1995). Imagery rescripting: a new treatment for survivors of childhood sexual abuse suffering from posttraumatic stress. Journal of Cognitive Psychotherapy: An International Quarterly, 9, 3–17.